Mikronährstoffe_old

Was sind Mikronährstoffe?

Welche Mikronährstoffe gibt es?

In welchen Lebensmitteln sind sie enthalten?

Mikronährstoffe sind eine Gruppe von Nährstoffen, die der menschliche Körper benötigt, um alle seine Prozesse richtig durchführen zu können! Sie sind nur in sehr geringe Menge erforderlich, um trotzdem die vollständige Wirkung zu erlangen.

Wichtig ist eine ausgewogene, vielseitige Ernährung aus natürlichen Lebensmitteln, um den Grundbedarf an Mikronährstoffen zu decken. 

 

Die wichtigsten Mikronährstoffe im Überblick:
- Mineralstoffe
- Vitamine
- Essentielle Aminosäuren
- Ungesättigte Fettsäuren
- Antioxidantien

Was tun Mikronährstoffe?
- Wichtig für Stoffwechselprozesse innerhalb der Zellen.
- Unterstützen Energiestoffwechsel, Zellwachstum, Weiterleitung von
  Nervensignalen und Bildung von Botenstoffen.
- Bestandteil von Hormonen
- Essentiell für Funktion bestimmter Enzyme
- Funktion des Immunsystems

Wo findet man Mikronährstoffe?
- Obst
- Gemüse
- Getreide
- Nüsse und Kerne
- Tierische Lebensmittel

Die wichtigsten Vitamine und ihr Vorkommen:

Vitamin A (Retinol)

Lebertran, Putenleber, Butter

ß-Carotin (Vorstufe von Vitamin A, die der Körper zu Vitamin A umbauen kann)

- Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis, Cantaloupe-Melone
- gelbe und orangefarbene pflanzliche Lebensmittel
- Fettreiche tierische Lebensmittel

Thiamin (Vitamin B1)

- Weizenkeime, Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Vollkorngetreide,
  Pinienkerne, Erdnüsse, Erbsen
- Fleisch

Riboflavin (Vitamin B2)

- Vollkorngetreide, Mandeln, Spinat, Spargel, Brokkoli
- Milch, Eier, Geflügel, Rind, Lachs, Eier, Fisch

Niacin (Vitamin B3)

- Vollkorngetreide, Pilze, Erdnüsse, Avocados
- Fisch, Geflügel, Rind

Pantothensäure (Vitamin B5)

- Avocado, Süßkartoffeln, Hülsenfrüchte, Pilze, Brokkoli
- Naturjoghurt, Geflügel, Milch, Eier, Fisch

Vitamin B6

- Vollkorngetreide, Kartoffeln, Pflaumen, Bananen, Haselnüsse, Walnüsse,
  Bohnen
- Geflügel, Fisch, Schwein

Biotin (Vitamin B7)

- Avocado, Hefe, Vollkorngetreide
- Leber, Eier, Lachs, Schwein, Käse

Folat bzw. Folsäure (Vitamin B9)

- Bohnen, Linsen, Spargel, Erdnüsse, Erbsen, Mais
- Huhn

Vitamin B12

- Muscheln, Lachs, Rind, Fisch, Milch, Käse, Eier, Geflügel

Vitamin C

- Acerola, Orangen, Zitronen, Grapefruit, Erdbeeren, Kiwi, Kohl, Spinat, Brokkoli,
- Kartoffeln, Tomaten
- Fleisch

Vitamin D

- Pilze, Nüsse
- Fettreicher Fisch (v.a. Lachs, Hering, Sardinen, Makrele), Eier, Milch

Vitamin E

- Olivenöl, Sonnenblumenöl, Mandeln, Haselnüsse, Erdnüsse, Spinat, Möhren,
  Avocados

Vitamin K

- Kohl, Mangold, Petersilie, Brokkoli, Spinat, Erbsen, Cashews, Sojaöl, Olivenöl,
  fermentierte Lebensmittel

 

 

Die wichtigsten Mineralstoffe und ihr Vorkommen:

Calcium

- Tofu, Rhabarber, Spinat, Mandeln, Bohnen, Pak Choi, Kohl, Brokkoli
- Milch, Naturjoghurt, Käse

Chlorid

- Ist in Kochsalz enthalten und daher in allen Produkten mit Salz

Kalium

- Bohnen, Kartoffeln, Pflaumen, Rosinen, Bananen, Spinat, Artischocken,
  Tomaten, Orangen

Magnesium

- Kürbiskerne, Mandeln, Cashews, Bananen, Bohnen, Spinat, Feigen,
  Vollkornreis, Kakaopulver (ohne Zucker), Erdnüsse, Ananas
- Milch

Natrium

Ist in Kochsalz enthalten und daher in allen Produkten mit Salz

Phosphat

- Linsen, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne, Bohnen, Mandeln, Vollkorngetreide
- Milch, Naturjoghurt, Lachs, Heilbutt, Rind, Geflügel, Käse, Eier

Schwefel

- Nüsse, Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Bärlauch, Knoblauch
- Eier, Fleisch, Krabben, Milch

 

 

Die wichtigsten Spurenelemente und ihr Vorkommen:

Chrom

- Brokkoli, Traubensaft, Süßkartoffel, Apfel, Bohnen, Tomaten, Bananen
- Rind, Geflügel

Cobalt

- Spinat, Tomaten, Linsen, Salat, Kartoffeln
- Fleisch, Fisch, Milchprodukte

Eisen

- Bohnen, Linsen, Tofu, Cashews, Spinat, Kartoffeln, Rosinen, Pflaumen
- Rind, Austern, Shrimps, Thunfisch, Eier, Geflügel

Iod (Aufnahme als Iodid)

- Kartoffeln, weiße Bohnen, Algen
- Fisch und Meeresfrüchte, Milch, Eier

Kupfer

- Sonnenblumenkerne, Kohl, Cashews, Linsen, Bohnen, Pilze, Kakaopulver (ohne
  Zucker), Rosinen, Erdnüsse
- Leber, Austern, Krabben, Muscheln

Mangan

- Vollkornreis, Haferflocken, Spinat, Ananas, Mandeln, Pecannüsse,
  Vollkorngetreide, Sesam, Erdnüsse, Bohnen, Süßkartoffeln

Molybdän

- Bohnen, Linsen, Erbsen, Vollkorngetreide, Nüsse

Selen

- Paranüsse, Vollkorngetreide, Vollkornreis
- Krabben, Lachs, Heilbutt, Schwein, Shrimps, Rind

Silizium

- Hirse, Kartoffeln, Spinat, Erbsen, Paprika, Birnen, Weintrauben, Erdbeeren,
  Bananen

Zink

- Cashews, Kichererbsen, Mandeln, Erdnüsse
- Austern, Rind, Krabbenfleisch, Geflügel, Schwein, Milch, Naturjoghurt, Käse

Isoleucin

- Erbsen, Walnüsse, Vollkornmehl
- Huhn, Lachs, Ei

Leucin

- Erbsen, Walnüsse, Vollkornmehl
- Huhn, Lachs, Ei

Lysin

- Kürbiskerne, Erbsen, Tofu, Buchweizen, Walnuss
- Huhn, Lachs, Ei

Methionin

- Paranüsse, Sesam, Brokkoli, Erbsen, Spinat, Mais, Hirse
- Lachs, Rind, Ei

Phenylalanin

- Soja, Kürbiskerne, Erbsen, Walnüsse
- Geflügel, Schwein, Lachs, Ei

Threonin

- Erbsen, Walnüsse, Vollkornmehl
- Huhn, Rindfleisch, Lachs, Ei

Tryptophan

- Soja, Kakaopulver (ohne Zucker), Cashews, Erbsen
- Huhn

Valin

- Chlorella, Spirulina, Erbsen, Vollkornmehl
- Huhn, Käse

 

 

Die wichtigsten ungesättigten Fettsäuren und ihr Vorkommen:

Omega-3-Fettsäuren

α-Linolensäure (ALA)

- Leinöl, Hanföl, Walnussöl, Rapsöl, Chiasamen

Eicosapentaensäure (EPA)

- Hering, Thunfisch, Sprotte, Lachs

Docosahexaensäure (DHA)

- Mikroalgen (Schizochytrium sp. und Ulkenia sp.)
- Thunfisch, Sprotte, Lachs, Hering, Makrele

Omega-6-Fettsäuren

Linolsäure

Distelöl, Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl, Maiskeimöl, Sojaöl, Sesamöl, Chiasamen

Arachidonsäure

Schweineschmalz, Schweineleber, Eigelb, Thunfisch, Leberwurst, Schweinefleisch, Rindfleisch, Hühnerfleisch, Camembert, Lachs, Makrele

Omega-9-Fettsäuren

Ölsäure

Olivenöl, Cashewnussöl, Mandelöl, Avocadoöl, Erdnussöl, Rapsöl und andere fetthaltige pflanzliche Produkte

Schweine-, Rinder-, Gänseschmalz und andere fetthaltige tierische Produkte

 

 

Die wichtigsten Antioxidantien und ihr Vorkommen:

- Vitamin C
- Vitamin E
- Selen
- Sekundäre Pflanzenstoffe
- Beta-Carotin (Karotten, gelbes Obst und Gemüse)
- OPC (Resveratrol, z. B. in Schalen von Weinbeeren)
- Flavonoide
- Anthocyane (Rote Bete, Blaubeeren)
- Lykopin (Tomaten)
- Zeaxanthin (Spinat, Paprika)
- Allicin (Knoblauch)


Aminosäuren:

Der menschliche Organismus besteht zu 20 Prozent aus Eiweiß. Eiweiße, auch Proteine genannt, spielen in fast allen biologischen Prozessen eine wichtige Rolle.


Aminosäuren sind die Grundbausteine von Proteinen. Sie erfüllen viele wichtige Funktionen in unserem Körper, da die meisten unserer Zellen, Muskeln und Gewebe aus Aminosäuren bestehen. Sie sorgen nicht nur für den Zellaufbau, sondern haben auch eine zentrale Bedeutung beim Transport und der Speicherung aller Nährstoffe. Aminosäuren beeinflussen die Funktion von Organen, Drüsen, Sehnen und Arterien. Sie sind wichtig für die Wundheilung und Gewebereparatur, insbesondere für den Aufbau von Muskeln, Knochen, Haut und Haaren sowie bei allen Arten von Stoffwechselstörungen. So hat beispielsweise die renommierte BBC-Journalistin Mayion Jones bestätigt, dass anders als noch vor einigen Jahren viele Ärzte bestätigt haben, dass sich die Zufuhr von Aminosäuren in Form von Nahrungsergänzungsmitteln durchaus positiv auswirken kann. In dem Bericht erklären Jones und Eldman die Veränderungen der medizinischen Ansichten wie folgt: »Leider hindern uns viele Faktoren in unserem täglichen Leben daran, unseren Körper mit diesen wichtigen Stoffen umfassend und ausgewogen zu versorgen.
Zu diesen Faktoren gehören die schädlichen Umweltauswirkungen der Verbrennung fossiler Brennstoffe, die Verwendung von Hormonen bei Tieren zur Fleischverarbeitung, der intensive Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft und schließlich Gewohnheiten wie das Rauchen und der Alkoholkonsum, aber auch der Verlust von Nährstoffen in den Lebensmitteln während der Verarbeitung.
Aminosäuren sorgen für eine optimale Nährstoffversorgung des Körpers, gleichen Nährstoffverluste aus und tragen zu Wohlbefinden und Vitalität bei.«


In Deutschland kommt eine aktuelle Studie der DAK zu dem Schluss, dass vor allem ältere Menschen unter Mangelernährung leiden. »Wenn dem Körper minimal Energie und Nährstoffe fehlen, kann der Organismus seine körperliche und geistige Funktion nicht aufrechterhalten. Ohne die notwendigen Vitamine, Proteine (Aminosäuren), Spurenelemente und Mineralstoffe drohen Stoffwechselstörungen mit schwächenden und schwerwiegenden Komplikationen. Jones glaubt, dass fast alle Zivilisationskrankheiten das Ergebnis unserer metabolischen Ungleichgewichte sind. Und der sogenannte Aminosäurepool ist maßgeblich an einem ausgeglichenen Stoffwechsel beteiligt. Der Aminosäurepool repräsentiert die Gesamtmenge an freien Aminosäuren, die im menschlichen Organismus verfügbar sind. Die Größe dieses Pools beträgt etwa 120-130 Gramm für einen erwachsenen Mann. Wird Protein mit der Nahrung aufgenommen, wird es im Magen-Darm-Trakt in einzelne Aminosäuren zerlegt und im Körper zu neuen Proteinen umgebaut. Dieser komplexe biochemische Prozess wird als Proteinbiosynthese bezeichnet. Der gesamte Aminosäurenpool wird 3-mal täglich umgebaut und umgangssprachlich „ausgetauscht“. Dem Organismus müssen immer wieder neue Aminosäuren zugeführt werden. Teils durch Proteinbiosynthese, teils durch Nahrung oder durch die Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel.

Ziel ist es, den Aminosäurepool immer in der perfekten Kombination zu halten. Stehen dem Organismus eine oder mehrere Aminosäuren nicht in ausreichender Menge zur Verfügung, kann die Eiweißbildung geschwächt sein und der Stoffwechsel nur noch eingeschränkt funktionieren. Das Folgende gilt nicht nur für ältere Menschen, sondern auch für jüngere Menschen. Eine eingeschränkte Nährstoffversorgung kann viele negative Auswirkungen haben, darunter Gewichtsprobleme, Haarausfall, Hautprobleme, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Erektionsstörungen sowie Arthropathien, Diabetes oder kardiovaskuläres Ungleichgewicht (hoher Cholesterinspiegel, Bluthochdruck), Wechseljahresbeschwerden. 

 

Arginin

Arginin, oder besser gesagt sein L-strukturiertes L-Arginin, ist eine semi-essenzielle Aminosäure. Arginin ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Herzerkrankungen und Bluthochdruck. Arginin verbessert die Durchblutung, stärkt das Immunsystem und wirkt sich positiv auf die männliche Libido aus. Laut einer Studie fördert Arginin die Wundheilung, verbessert die Fettverbrennung und kann in Diäten zur Gewichtsabnahme verwendet werden. Seine Rolle bei der Senkung des Cholesterinspiegels beruht auf seiner Funktion als biologischer Vorläufer von Stickstoffmonoxid (NO).

Potenz und sexuelle Leistungsfähigkeit können nicht nur durch Chemikalien, sondern auch durch bestimmte Aminosäuren positiv beeinflusst werden. Dies gilt insbesondere für die Aminosäuren Arginin und Ornithin. Die Aminosäure L-Arginin verbessert die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Herzkranz- und peripheren Gefäße durch die Freisetzung von Stickstoffmonoxid. Menschen, die mehr Arginin konsumieren, haben erhöhte Stickoxidwerte im Blut. Arginin Stickoxid entspannt die Wände der Blutgefäße und verbessert den Blutfluss im ganzen Körper, einschließlich des erektilen Gewebes des Penis. Arginin erhöht den Nitrit Spiegel und macht die Arterien elastischer. Dieser Effekt kann den Blutdruck senken und die erektile Funktion verbessern. Darüber hinaus gelangen Nährstoffe und Sauerstoff über das Blut schneller zu den Organen, was sich insgesamt positiv auf die männliche Potenz, Ausdauer und sexuelle Leistungsfähigkeit auswirkt.

Die erektionsfördernde Wirkung von Arginin ist seit langem bekannt. Aber erst im Zuge der Besprechung der bekannten Potenzpillen werden die Vorteile dieser Aminosäure noch einmal hervorgehoben. Schließlich wirkt es wie eine synthetische Pille, ist aber billiger und hat keine Nebenwirkungen. Im Gegensatz zu den bekannten chemischen Potenzpillen wirkt Arginin nicht sofort – die Wirkung auf die Potenz setzt nach einiger Zeit ein. Die gefäßerweiternde Wirkung von Arginin fördert außerdem das Haarwachstum, da die aus Arginin gebildeten Stickoxide die Kaliumkanäle der Zellen öffenen und so die Durchblutung der Haarwurzel verbessert wird.

Weiters hilft Arginin, die Insulinresistenz zu reduzieren und die Glukosetoleranz und Insulinsensitivität bei Typ-2-Diabetes zu erhöhen. Dies trägt neben einer gesunden Ernährung und einem kontinuierlichen Gewichtsmanagement bei Diabetikern wesentlich dazu bei, den Insulinbedarf zu minimieren.

Beim Abbau von Proteinen entsteht Ammoniak, ein so genanntes Zytotoxin. Zu viel Ammoniak im Körper, etwa weil die Leber nicht richtig funktioniert, kann ins Gehirn gelangen und wichtige Funktionsabläufe stören. Zu hohe Ammoniakwerte können zu Schlaflosigkeit führen. Eine zusätzliche Einnahme der Aminosäuren Arginin, Ornithin und Glutamin entgiftet de Körper und führt so zu einem verbesserten Schlaf.

Auch Kollagen ist ein Protein, das ein grundlegender Bestandteil verschiedener Bindegewebe (z.B. Knorpel) und Knochen ist. Arginin fördert die Kollagenbildung und ist ein wesentlicher Bestandteil der Knochenbildung. Außerdem unterstützt Arginin das Wachstum von Osteoblasten, aus denen die eigentliche Knochenmasse gebildet wird. Laut einer Studie aus dem Jahr 2002 kann Argininmangel Osteoporose verursachen, insbesondere bei älteren Frauen.


Carnitin

Die natürlich vorkommende chemische Verbindung Carnitin, genauer gesagt L-Carnitin, ist streng genommen keine Aminosäure, sondern ein aus den beiden essenziellen Aminosäuren Lysin und Methionin synthetisiertes Dipeptid. Daher wird es oft als bedingt essenzielle Aminosäure eingestuft. Carnitin spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel tierischer und pflanzlicher Zellen, verbessert die Energieversorgung der Gehirnzellen und trägt zur Verbesserung der Stresstoleranz bei. Es erleichtert den Umgang mit Stress, sei es psychischer oder physischer Natur. Carnitin wird wegen seiner fettverbrennenden Wirkung und der Optimierung des Fettstoffwechsels oft als „Fatburner“ bezeichnet. Sogenannte Fettsäuren dienen als Brennstoff zur Energiegewinnung in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen. Wertvolle langkettige Fettsäuren können die innere Mitochondrienmembran nur durch Veresterung mit Carnitin passieren, während mittelkettige und kurzkettige Fettsäuren ohne diesen Biocarrier die Membran durchdringen können. In Kombination mit regelmäßiger Bewegung hilft Carnitin, die Fettverbrennung zu steigern. Dies ist vorteilhaft für diejenigen, die versuchen, Gewicht zu verlieren. Die Menge an Carnitin bestimmt die Geschwindigkeit, mit der Fett transportiert werden kann. Männer und Frauen haben unterschiedliche Bedürfnisse, da Männer von Natur aus mehr Carnitin in ihren roten Blutkörperchen haben, als Frauen. Studien zeigen, dass Fettleibigkeit mit einem Carnitin Mangel in Verbindung gebracht werden kann. In diesen Fällen ist eine Carnitin-Supplementierung sinnvoll.

Eine Studie aus dem Jahr 2007 zeigte, dass L-Carnitin als Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung von Diabetes die Insulinsensitivität verbessert. Es hat sich auch gezeigt, dass es den LDL-Cholesterinspiegel bei Diabetikern senkt und sich positiv auf die Blutfette (Triglyzeride) auswirkt. Durch die Entgiftung freier Radikale schützt Carnitin vor oxidativem Stress und reduziert das Risiko von Herz-Kreislauf-, Nieren- und Augenerkrankungen. Diabetiker sind besonders anfällig für diese Krankheiten, da Hyperglykämie die Blutgefäße angreift. Das größte menschliche Organ, die Haut, benötigt Kreatin, um seine natürliche Funktion aufrechtzuerhalten. Es unterstützt den Bindegewebsaufbau, den Hautstoffwechsel und die Zellregeneration. Kreatin setzt sich aus den Aminosäuren Arginin und Methionin zusammen, die Bestandteile von Carnitin sind. Indirekt spielt Carnitin somit eine wichtige Rolle für eine gesunde Haut.

Glutamin

Die Aminosäuren Glutamin und Glutaminsäure sind chemisch eng verwandt. Der menschliche Körper kann mithilfe der Glutaminsäure-Ammonium-Ligase aus L-Glutaminsäure selbst L-Glutamin herstellen. Angesichts der vielen Stoffwechselprozesse, die an Glutamin beteiligt sind, ist es nicht verwunderlich, dass Glutamin die Aminosäure mit der höchsten Konzentration in Plasma, Muskel und Zerebrospinalflüssigkeit ist. Der Bedarf an Glutamin steigt mit zunehmender körperlicher und seelischer Anspannung sowie steigendem Stresslevel. Eine externe Supplementierung wird empfohlen, da die körpereigene Produktion dieser wichtigen Aminosäure mit zunehmendem Alter oft unzureichend ist.


Die Zufuhr wichtiger Mikronährstoffe fördert die Produktion neuer Hautzellen und verzögert die Hautalterung. Daher ist eine ausgewogene Ernährung eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Haut. Eine unausgewogene und ungesunde Ernährung kann zu einer Azidose führen, die zu einem Säure-Basen-Ungleichgewicht führen kann, das zur Zerstörung von Zellen und Geweben führt. Für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt spielt die Aminosäure Glutamin eine entscheidende Rolle. Giftiges Ammoniak wird über die Nieren dank Glutamin ausgeschieden, basische Ammoniakmoleküle binden an Säuren und werden ebenfalls ausgeschieden. Ein weiterer Vorteil: Das zur Neutralisierung der körpereigenen Säuren benötigte Bikarbonat wird eingespart.

Die richtige Versorgung mit Glutamin ist wichtig für eine elastische und straffe Haut. Denn wenn nicht genügend Glutamin zur Verfügung steht, holt sich der Körper das benötigte Protein aus der Muskelmasse und wandelt es in Glutamin und Energie um. Dadurch geht Muskeleiweiß verloren, Muskelketten werden dünner und die gesamte Haut erschlafft. Kein Wunder, dass Glutamin von Wissenschaftlern oft als „Jungbrunnen von innen“ bezeichnet wird.

Glutamin fungiert als Stickstoff- und Kohlenstoffquelle und als wichtiger Bestandteil für den Muskelaufbau und -erhalt. Aminosäuren werden für die Nukleotidsynthese benötigt, und Zellen des Immunsystems und sich schnell teilende Zellen, einschließlich Haarfollikel, sind auf diese Energiequelle angewiesen.

Glutamin kann in den Nieren in Glukose umgewandelt werden, ohne den Glukagon- und Insulinspiegel zu beeinflussen. Glutamin wirkt der Fettansammlung in der Nahrung entgegen, indem es die normalerweise durch Insulin verursachte Fettansammlung umgeht. Dies kann Ihnen helfen, Ihr Gewicht anzupassen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Glutamin den Durst auf Zucker und Alkohol reduziert.

Das Gehirn wird bei der Synthese von Glutamin aus Glutaminsäure vor den toxischen Wirkungen von Ammoniak geschützt. Dieser Schutz vor Zytotoxizität verhindert eine Beeinträchtigung der Gehirnfunktion und verbessert das Langzeit- und Kurzzeitgedächtnis. Patienten mit Müdigkeit und geistigem Leistungsabfall haben oft einen Glutamatmangel. Damit verbunden sind innere Unruhe, Schlaflosigkeit und Konzentrationsschwäche. Glutamin steigert die Produktion von Gamma-Aminobuttersäure, kurz GABA. GABA ist ein wichtiger Neurotransmitter und blockiert wie ein Schleusenwärter die Reizübertragung zwischen Nervenzellen im Gehirn und fungiert als natürliches Beruhigungsmittel. Wenn du genug Glutamin für deinen Körper hast, kannst du GABA aufbauen. Positive Wirkungen: Seelenfrieden, Ausgeglichenheit in Stresssituationen, verbesserte Konzentration, erholsamer Schlaf.

Methionin

Methionin ist in seiner natürlichen L-Form eine proteinogene Aminosäure. Es gehört zu den essenziellen Aminosäuren und kann im Körper nicht synthetisiert werden. Daher ist die Aufnahme der richtigen Lebensmitteln und auch Nahrungsergänzungsmitteln sehr wichtig.


Schwefelverbindungen kommen in allen lebenden Organismen vor und haben verschiedene Funktionen. Neben Cystein ist Methionin die einzige Aminosäure, die Schwefel enthält. Darüber hinaus spielt Methionin eine wichtige Rolle bei der Synthese vieler wichtiger Proteine wie Carnitin und Melatonin. Methionin wirkt fettlösend und begrenzt die Fettansammlung in der Leber.

Gelenkknorpel benötigen für ihre Bildung hauptsächlich Schwefel. Steht dem Organismus zu wenig Schwefel zur Verfügung, schadet dies zwar einem gesunden Menschen nicht, bei Patienten, die an Arthrose leiden, kann ein Schwefelmangel jedoch den Heilungsprozess von geschädigtem Gewebe von Beginn der Krankheit an beeinträchtigen. Studien zeigen, dass Knorpel bei gesunden Menschen etwa dreimal so viel Schwefel enthalten wie bei Patienten mit Arthrose.

Es ist ratsam, die körpereigene Schwefelproduktion zu steigern. Allerdings kann Schwefel nicht einfach beispielsweise in Form von Tabletten oder Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden. Vielmehr hat sich ein Umweg über die Zufuhr der Aminosäure Methionin gezeigt. Denn es kann in Kombination mit den B-Vitaminen eine Vielzahl schwefelhaltiger Verbindungen bilden. Methionin ist in dreierlei Hinsicht wichtig: Es wirkt entzündungshemmend, lindert Schmerzen und regt die Bildung von Knorpelgewebe an. Aufgrund der Fähigkeit, schwefelhaltige Ketten zu bilden und sich gegenseitig zu vernetzen, konnte Methionin auch die Haarstruktur stärken.

 

Ornithin

Ornithin ist eine nicht-proteinogene Aminosäure, die eine zentrale Rolle im Harnstoffzyklus spielt. L-Ornithin wird aus L-Arginin durch Aufnahme von Wasser unter Abgabe von Harnstoff gebildet. Es unterstützt die Entgiftung und trägt somit zur Lebergesundheit bei.

Besonders wichtig ist Ornithin beim Abbau von Ammoniak, das die Leistung des Proteinstoffwechsels reduziert. Neben der Unterstützung der Leberfunktion und ihrer Entgiftung beschleunigt es die Wundheilung und verbessert Schlafmuster, was zu einer verbesserten erektilen Funktion führt.

Ornithin wird im Körper sehr langsam zu Arginin abgebaut. Ornithin ist die perfekte Ergänzung zu Arginin, da seine Wirkung langanhaltend ist. Die Kombination beider Aminosäuren stimuliert die Hormonausschüttung und Insulinproduktion, verbessert allgemein die Regenerationskraft des Körpers und steigert die Vitalität deutlich.

Unter normalen Umständen kann der Körper ausreichende Mengen dieser beiden Aminosäuren selbst herstellen. Stress, Krankheit und Unwohlsein können jedoch die Produktion reduzieren. Daher ist es ratsam, die Aufnahme von Lebensmitteln zu erhöhen, die Arginin und Ornithin enthalten. Dazu gehören zum Beispiel Fisch, Fleisch, Milcheiweißprodukte, Nüsse, Reis, Sojabohnen und Weizen. Darüber hinaus sind Aminosäuren auch in Form von Tabletten, Pulvern oder Kapseln erhältlich. Besonders wirksam sind Kombinationsprodukte mit dem Zusatz weiterer Mikronährstoffe wie Zink, B-Vitamine und/oder Biotin.

Taurin

Taurin ist ein Abbauprodukt der schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin. Entgegen der landläufigen Meinung ist Taurin selbst keine Aminosäure im streng wissenschaftlichen Sinne, da es keine Carboxygruppe enthält. Genauer gesagt handelt es sich um die sogenannte Aminosulfonsäure.

Die Bedeutung von Taurin für lebende Organismen liegt in der Aufrechterhaltung der Organ- und Zellfunktion. Taurin wird aufgrund seiner Fähigkeit, den intrazellulären Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren, seiner antioxidativen Aktivität und seiner relativ hohen Inzidenz im Myokard, leicht zugeführt. Die Konzentration der aminosäureähnlichen Verbindung Taurin in Herzmuskelzellen ist deutlich höher als die aller anderen Aminosäuren. Mit 50 % nimmt es den größten Teil des gesamten freien Aminosäurepools des Herzens ein. Taurin wirkt antiarrhythmisch und inotrop auf das Myokard. Das heißt, es erhöht die Regelmäßigkeit und Stärke der Kontraktion des Herzens. Zusätzlich zu seinen blutdruckregulierenden Eigenschaften hilft eine Taurin-Supplementierung, hohe Cholesterinwerte zu senken, da Taurin den Gallenfluss anregt.